Ein übermäßiger Phosphorgehalt in Fließgewässern, z.B. durch Überdüngung (Eutrophierung), kann zu einer stark erhöhten Bildung von Algen und höheren Wasserpflanzen führen. Werden diese Algen durch Mikroorganismen zersetzt, sinkt als Folge der Sauerstoffgehalt im Wasser, was zu einem ökologischen Ungleichgewicht und zur Gefährdung von Fischen und anderen aquatischen Organismen führen kann. Es ist entscheidend, dass der Orientierungswert für den Phosphorgehalt in Fließgewässern nicht überschritten wird, um die Sicherung der nachhaltigen und ökologischen Wasserwirtschaft zu wahren.

Landesziele:

• An allen Messstellen werden gemäß der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes NRW bis 2030 die gewässertypspezifischen Orientierungswerte nicht überschritten.

Bundesziele:

• An allen Messstellen werden gemäß der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie bis 2030 die gewässertypspezifischen Orientierungswerte nicht überschritten.

Europäische Ziele:

• Im Hinblick auf die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie sind die oben genannten Ziele bereits bis 2027 zu erreichen.

2023 lag der Anteil der Messstellen, an denen der Orientierungswert von 0,1 mg/l bzw. 0,15 mg/l Phosphor im Fließgewässer eingehalten wurde mit 63 % mehr als drei Mal so hoch wie der Bundesindikator 1990 mit 19 % und 12 % höher als zu Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Der höchste Wert lag 2019 mit 76 % vor; in den Jahren 2017 und 2020 wurden ebenfalls Anteile von über 70 % erreicht. Im Zeitverlauf hat sich der Anteil der Messstellen, die den Orientierungswert einhalten oder unterschreiten, insgesamt erhöht.

Der Indikator stellt den Anteil der im jeweiligen Jahr beprobten Messstellen dar, an denen der Orientierungswert zur Erreichung des guten ökologischen Zustands für Phosphor in Fließgewässern eingehalten wurde. Je nach Fließgewässertyp liegt der Jahresdurchschnitts-Orientierungswert für Gesamtphosphat-Phosphor nach Anlage 7 der Oberflächengewässerverordnung (OGewV 2016) bei 0,1 mg/l oder 0,15 mg/l.

Da viele der Messstellen zyklisch beprobt werden, operative Messstellen für gewöhnlich in einem Intervall von 3 Jahren, variieren sowohl die Gesamtanzahl der Messstellen, in denen der Phosphorgehalt pro Jahr betrachtet wurde, als auch die Umwelteinflüsse, die auf diese einwirken. Daher ist ein Vergleich der Jahre miteinander nur eingeschränkt möglich.

Das Land NRW betreibt über 2.500 Messstellen zur Überwachung der Oberflächengewässer. Neben den Daten des Landes werden zur Untersuchung auch Daten von Wasserverbänden und -versorgern, Firmen oder Kläranlagen herangezogen.