Lärmbelastung
1) Anzahl Betroffene Lärmbelastung Lden (Day, Evening, Night) nach Lärmkartierung 2017
2) Anzahl Betroffene Lärmbelastung Lnight (Night) nach Lärmkartierung 2017
Stand: 27.07.2022
Aufgrund der Kürze der Zeitreihe ist eine Trendberechnung nicht möglich.
Der Lärmindex LDEN ist der über alle Tage eines Jahres gemittelte Dauerschallpegel. Der Teilindikator gibt an, wie viele Menschen über den 24-Stunden-Tag einem Lärmindex LDEN ab 65 dB(A) ausgesetzt sind. Die Indikatorwerte werden aus Daten zu Lärmemissionen, zum Ausbreitungsweg sowie zum Immissionsort berechnet. So waren im Jahr 2017 gemäß der 3. Runde der Lärmkartierung rund 1,1 Millionen Menschen betroffen. Der Großteil von ihnen, etwa 79%, lebte in Ballungsräumen. Hauptlärmquellen waren der Straßen- und Schienenverkehr. Wesentlich weniger Menschen waren Flug- sowie Industrie- und Gewerbelärm ausgesetzt. Die Gesamtlärmbelästigung soll in Wohnbereichen bis 2030 deutlich reduziert werden.
Hintergrund und Bedeutung
Die Betroffenheitsanalysen im Rahmen der beiden Teilindikatoren zum Lärm in Nordrhein-Westfalen, auf Grundlage der Lärmindizes LDEN und LNight, basieren auf der Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtlinie: Sie ist das Fundament für die Entwicklung einer gesamteuropäischen Strategie, um die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Umgebungslärm zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Die Indikatoren ermöglichen die Ableitung konkreter Handlungsbedarfe und angepasster Maßnahmen.
Hintergrund / Bedeutung - Lärmbelastung Lden
Im Zuge der Datenerhebung für die Betroffenenstatistik werden Lärmkarten für alle stärker befahrenen Hauptverkehrsstraßen, ausgewählte Haupteisenbahnstrecken, Großflughäfen mit mehr als 50.000 Flugbewegungen pro Jahr sowie für Ballungsräume mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner und einer Bevölkerungsdichte von mehr als 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer angefertigt. In Ballungsräumen finden zusätzlich sonstiger lärmrelevanter Straßenverkehr, Schienenverkehr, Flugverkehr und der Lärm aus Industrie- und Gewerbeanlagen Berücksichtigung. Die Ergebnisse fließen in die Erstellung von Lärmaktionsplänen, die konkrete Maßnahmen zur Lärmminderung festsetzen und so gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Bevölkerung entgegenwirken sollen. Lärm kann Stress auslösen und langfristig zu Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems beitragen. Darüber hinaus zählen Einschränkungen der kognitiven Leistung, psychische Erkrankungen und Schlafstörungen zu den möglichen Folgen der Lärmeinwirkung.
Ziele
Entwicklung und Interpretation
Entwicklung und Interpretation - Lden
Über den 24-Stunden-Tag waren in NRW etwa 1,1 Millionen Menschen in 2017 einem mittleren Schalldruckpegel ab 65 db(A) ausgesetzt. Rund 79 % von ihnen lebten in Ballungsräumen. Der Straßen- und Schienenlärm waren die Hauptquellen der Lärmbelastung in NRW und betrafen rund 1,05 Millionen Menschen. Vom Fluglärm waren 1.800 Menschen in Ballungsräumen und außerhalb von Ballungsräumen 2.200 Menschen betroffen. Industrie- und Gewerbelärm wurde nur in Ballungsräumen ermittelt und betraf 600 Personen. Im Vergleich der Bundesländer entfällt auf Nordrhein-Westfalen die höchste absolute Zahl von Betroffenen, sowohl über den gesamten Tag als auch nachts. Dies ist durch die große Bevölkerungszahl, ein dichtes und ausgelastetes Verkehrsnetz sowie die Zahl der Industriebetriebe zu erklären. In 2022 werden die Ergebnisse der 4. Runde der Lärmkartierung veröffentlicht.
Methodik und Definition
Methodik und Definition - Lärmbelastung Lden
Der Teilindikator zeigt die Zahl der in NRW über den 24-Stunden-Tag von einem Dauerschallpegel ab 65 dB(A) Betroffenen absolut und, bezogen auf Ballungsräume und nicht Ballungsräume, in Prozent. Der Indikator basiert auf dem Lärmindex LDEN, dem über alle Tage eines Jahres gemittelten Dauerschallpegel. Es werden die Lärmquellen Straße, Bundesschienenwege, sonstige Schienenwege, Flugverkehr sowie Industrie unterschieden. Mehr Informationen zu den in den Lärmkarten berücksichtigten Verkehrswegen und -flächen bietet das Umgebungslärmportal.
Dem Lärmindex in dB(A) liegt die auf das menschliche Ohr abgestimmte A-Frequenzbewertung zugrunde. Aufgrund der stärkeren Wirkung von Lärm in den Abend- und Nachtstunden gehen die Pegelwerte zwischen 18 und 22 Uhr mit +5 dB(A), die Pegelwerte zwischen 22 und 6 Uhr mit +10 dB(A) in die Berechnung ein. Die Berechnungen zum Teilindikator basieren auf einem akustischen Modell, in das Daten zu Emissionen, zum Ausbreitungsweg und zum Immissionsort einfließen.
Datenquellen
Datenquellen, Berechnung und Einheit - Lärmbelastung Lden
- http://www.umgebungslaerm.nrw.de/
- EU-Umgebungslärmrichtlinie
Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen
Stärken des Indikators
Schwächen des Indikators
Mögliche Weiterentwicklung
Aufgrund der Kürze der Zeitreihe ist eine Trendberechnung nicht möglich.
Der Lärmindex LNight ist der über alle Nächte des Jahres gemittelte Dauerschallpegel. Der Teilindikator gibt an, wie viele Menschen nachts einem Lärmindex LNight ab 55 dB(A) ausgesetzt sind. Die Indikatorwerte werden aus Daten zu Lärmemissionen, zum Ausbreitungsweg sowie zum Immissionsort berechnet. Nach den Ergebnissen der 3. Runde der Lärmkartierung waren in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2017 nachts insgesamt rund 1,5 Millionen Menschen lärmbelastet. Von ihnen lebten etwa 75% in Ballungsräumen. Die meisten der Betroffenen waren Straßen- und Schienenverkehrslärm ausgesetzt. Die Gesamtlärmbelastung in Wohnbereichen soll bis 2030 deutlich reduziert werden.
Hintergrund und Bedeutung
Die hohe Bevölkerungszahl und ein dichtes Verkehrsnetz, das auch durch die intensive wirtschaftliche Aktivität im Land wächst, lassen das Risiko für Betroffenheiten durch Lärm in Nordrhein-Westfalen steigen. Dabei können sich erhöhte Dauerschallpegel negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken. Die Betroffenheitsanalysen im Rahmen der beiden Teilindikatoren zum Lärm, auf Basis der Lärmindizes LNight und LDEN, ermöglichen die Ableitung konkreter Handlungsbedarfe und angepasster Maßnahmen.
Hintergrund / Bedeutung - Lärmbelastung Lnight
Das Gehör vergisst besonders laute Geräuscherlebnisse wie zu laute Musik in Diskotheken oder laute Maschinen im Arbeitsumfeld nicht und summiert sie über viele Jahre. Daher treten Hörschäden oft erst Jahre nach den ursprünglichen Lärmerfahrungen auf. Auch langfristig einwirkende, geringere Geräuschpegel, zum Beispiel Verkehrsgeräusche über 55 dB(A) nachts oder über 65 dB(A) tagsüber, können auf Dauer zu Schlafstörungen führen, Stress auslösen und so auch zu Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems beitragen. Aus diesem Grund hat sich die EU mit der Verabschiedung der Umgebungslärmrichtlinie die Reduzierung der Lärmbelastung als Ziel gesetzt. Die Betroffenenstatistik auf Grundlage der Erstellung umfassender Lärmkarten ist ein wesentlicher Bestandteil der Umsetzung dieser Richtlinie. Die Ergebnisse münden in fünfjährlich zu aktualisierende Lärmaktionspläne, die konkrete Maßnahmen zur Lärmminderung festsetzen und so gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Bevölkerung entgegenwirken.
Ziele
Entwicklung und Interpretation
Entwicklung und Interpretation - Lnight
Die Ergebnisse der Lärmkartierung der 3. Runde (2017) zeigen, dass rund 1,5 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen nachts durch Lärm belastet waren. Dies entsprach etwa 8 % der Bevölkerung, die einem Geräuschpegel ab 55 dB(A) ausgesetzt waren. Davon lebten 75 % in Ballungsräumen. Die größte Belastung mit rund 880.000 betroffenen Menschen verursachte der Straßenverkehr, sowohl in den urbanen als auch in den ländlichen Regionen. Die Lärmemissionen des Schienenverkehrs beeinträchtigten etwa 560.000 Personen. Der Fluglärm betraf insgesamt rund 13.000 Menschen im Nahbereich der beiden Großflughäfen und der kleineren Flughäfen in den Ballungsräumen. Die Industrie war nur in Ballungsräumen eine Lärmquelle. Im Vergleich der Bundesländer entfällt unter anderem aufgrund der Bevölkerungszahl und des dichten Verkehrsnetzes auf NRW die höchste absolute Zahl von Betroffenen. In 2022 werden die Ergebnisse der 4. Runde der Lärmkartierung veröffentlicht.
Methodik und Definition
Methodik und Definition - Lärmbelastung Lnight
Der Teilindikator zeigt die Zahl der in NRW nachts von einem Dauerschallpegel ab 55 dB(A) Betroffenen absolut und, bezogen auf Ballungsräume und nicht Ballungsräume, in Prozent. Der Indikator basiert auf dem Lärmindex LNight, dem über alle Nächte (22 bis 6 Uhr) eines Jahres gemittelten Dauerschallpegel. Es werden die Lärmquellen Straße, Bundesschienenwege, sonstige Schienenwege, Flugverkehr sowie Industrie unterschieden. Mehr Informationen zu den in den Lärmkarten berücksichtigen Verkehrswegen und -flächen bietet das Umgebungslärmportal.
Dem Lärmindex in dB(A) liegt die auf das menschliche Ohr abgestimmte A-Frequenzbewertung zugrunde. Die Berechnungen zum Teilindikator basieren auf einem akustischen Modell, in das Daten zu Emissionen, zum Ausbreitungsweg und zum Immissionsort einfließen.
Datenquellen
Datenquellen, Berechnung und Einheit - Lärmbelastung Lnight
- http://www.umgebungslaerm.nrw.de/
- EU-Umgebungslärmrichtlinie
Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen
Stärken des Indikators
Schwächen des Indikators
Mögliche Weiterentwicklung
Umwelt und Gesundheit
Weiterführende Links
Datentabelle - Lden
Straße | Bundesschienenwege | Sonstige Schienenwege | Fluglärm | Industrie | |
Ballungsräume | 646200 | 128600 | 62400 | 1800 | 600 |
nicht Ballungsräume | 131300 | 87300 | 1600 | 2200 |
Datentabelle - Lnight
Straße | Bundesschienenwege | Sonstige Schienenwege | Fluglärm | Industrie | |
Ballungsräume | 722200 | 273000 | 87500 | 5600 | 1700 |
nicht Ballungsräume | 159400 | 194800 | 2400 | 7600 |