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Stickstoffdioxidkonzentration im städtischen Hintergrund

Jahresmittelwert in Mikrogramm pro Kubikmeter und Jahr
Stand: 30.04.2024

Der Trend über die letzten 10 Jahre ist fallend.

Die Entwicklung der Stickstoffdioxidkonzentration in Nordrhein-Westfalen ist von leichten Schwankungen und vereinzelten Jahren mit Zunahmen geprägt, insgesamt aber rückläufig. Im Jahr 2023 lag die Konzentration im städtischen Hintergrund weniger als halb so hoch wie zu Beginn der Messungen: Die Belastung sank von 38 µg/m³ im Jahr 1990 auf zuletzt 15 µg/m³. Auch der Trend über die letzten 10 Jahre ist fallend. So liegt die mittlere Stickstoffdioxidkonzentration in Wohngebieten abseits stark befahrener Straßen und Industrieanlagen auch deutlich unterhalb des EU-Jahresgrenzwerts von 40 µg/m³. Die Landesregierung strebt eine weitere Reduzierung der Stickstoffdioxidbelastung an.

  • Hintergrund und Bedeutung

    Stickstoffoxide, darunter der Luftschadstoff Stickstoffdioxid, entstehen bei Verbrennungsprozessen mit hohen Temperaturen, wie sie in Fahrzeug-, vor allem Dieselmotoren, Kraftwerken und Feuerungsanlagen ablaufen. Diese Emittenten erhalten in Nordrhein-Westfalen durch seine große Bevölkerungszahl und die intensive industrielle Produktion besonderes Gewicht. Eine Senkung der Konzentration ist wichtig, um die negativen Auswirkungen von Stickstoffdioxid auf Umwelt und Gesundheit zu minimieren.

    Hintergrund / Bedeutung - NO2 Konz. Städt. HG

    Über die Atemwege kann das Gas in den menschlichen Körper gelangen und dort Reizungen, Entzündungsreaktionen, oder Erkrankungen der Atmungsorgane und des Herz-Kreislauf-Systems auslösen. Die Stickstoffoxidemissionen von Fahrzeugmotoren entstehen dabei auf Straßenniveau, die Emissionen aus hohen Industrieschornsteinen werden in höheren Luftschichten emittiert, weiter verteilt und tragen stärker zur Hintergrundbelastung in der Umwelt bei. Dort begünstigen hohe Stickstoffdioxidkonzentrationen die Versauerung oder Überdüngung des Bodens, beeinträchtigen so nährstoffarme Ökosysteme und beeinflussen das Pflanzenwachstum. Insbesondere als Ausgangsstoff für die Bildung von sogenanntem „saurem Regen“ schädigt es die Wälder. Zudem trägt Stickstoffdioxid unter Einwirkung von UV-Strahlung in Kombination mit anderen Vorläufersubstanzen zur Ozonbildung in den bodennahen Luftschichten bei.

  • Ziele

    Ziele - NO2 Konz. Städt. HG

    Landesziele:

    Bundes- und europäische Ziele:

    • Einhaltung einer mittleren jährlichen Stickstoffdioxidkonzentration von maximal 40 µg/m³ (EU-Richtlinie 2008/50/EG, 39. BImSchV)
  • Entwicklung und Interpretation

    Entwicklung und Interpretation - NO2 Konz. Städt. HG

    Das vertiefte Wissen über die negativen Wirkungen von Stickstoffdioxid auf die menschliche Gesundheit und Umwelt machten niedrigere Grenzwerte notwendig. Diese bedingten technologische Fortschritte zur weiteren Reduktion der Emissionen aus dem Straßenverkehr und der Industrie. So nahm das Jahresmittel der Stickstoffdioxidkonzentration in NRW bei einem teils schwankenden Verlauf seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1990 insgesamt ab. Die ursprünglichen 38 µg/m³ im städtischen Hintergrund konnten bis 2023 auf 15 µg/m³ mehr als halbiert werden, der Trend der letzten 10 Jahre ist fallend. Damit lag die mittlere jährliche Stickstoffdioxidkonzentration in NRW stets niedriger als der EU-Jahresgrenzwert von 40 µg/m³. Dies galt 2020 erstmals auch für das Jahresmittel der Stickstoffdioxidkonzentration an allen Messstationen an stark befahrenen Innenstadtstraßen in den Ballungsräumen. In den Jahren 2021, 2022 und 2023 war eine einzelne Überschreitung des Jahresgrenzwerts an einer neu eingerichteten verkehrsnahen Messstelle in Essen zu verzeichnen.

  • Methodik und Definition

    Methodik und Definition - NO2 Konz. Städt. HG

    Der Indikator zeigt die langfristige Entwicklung der städtischen Hintergrundbelastung durch Stickstoffdioxid anhand von Jahresmittelwerten in Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³). Die Daten liefern 23 ausgewählte Hintergrundmessstationen des landesweiten Luftqualitätsüberwachungsnetzes. Die Hintergrundmessstationen stehen auf städtischem Gebiet abseits von vielbefahrenen Straßen und Industrieanlagen, durch sie wird die städtische Grundbelastung ermittelt. Die Indikatorwerte entsprechen dem jeweiligen Mittelwert der an diesen Stationen gemessenen Jahresmittelwerte.

  • Datenquellen

    Datenquellen, Berechnung und Einheit - NO2 Konz. Städt. HG

    • Luftqualitätsmessungen, LANUV
  • Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen

  • Stärken des Indikators

  • Schwächen des Indikators

  • Mögliche Weiterentwicklung

Umwelt und Gesundheit

Datentabelle - NO2 Konz. Städt. HG

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