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Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert

Anteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche in Prozent im Jahr
Stand: 14.03.2024

Der Trend über die letzten 10 Jahre ist konstant.

Von der Landwirtschaftsfläche Nordrhein-Westfalens war im Jahr 2022 mit insgesamt 12,8 % ein geringerer Anteil von hohem Naturwert als im Jahr 2009. Der Trend über die letzten 10 Jahre zeigt jedoch keine signifikanten Veränderungen und ist, trotz einiger Schwankungen, konstant. Innerhalb der einzelnen Wertstufen gibt es jedoch Verschiebungen: Der Trend über die letzten 10 Jahre für den Anteil der Flächen mit mäßig hohem Naturwert ist fallend. Statt 6,5 % im Jahr 2013 betrug er zuletzt 5,7 %. Einen sehr hohen Naturwert hatten 4,6 % der Landwirtschaftsfläche bei einem konstanten Trend. Der Trend für Flächen mit äußerst hohem Naturwert ist steigend: Ihr Anteil nahm seit 2013 von 2,1 % auf 2,5 % zu. Bis 2025 sollen insgesamt 15 % der Landwirtschaftsflächen des Landes in eine der drei Kategorien fallen.

  • Hintergrund und Bedeutung

    Die Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert werden gemäß ihrer englischen Entsprechung auch als „High-Nature-Value-Flächen“ oder „HNV-Flächen“ und der Indikator als „HNV-Indikator“ bezeichnet. Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert sind Teil der Agrarlandschaftsfläche und naturschutzfachlich höherwertig. Sie tragen in erheblichem Maße zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft bei. Flächige Nutzungstypen wie artenreiches Grünland und artenreiche Äcker sowie Ackerbrachen zählen ebenso zu diesen Flächen wie linienförmige und flächige Strukturen, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden, beispielsweise Hecken, Gebüsche, Feldgehölze oder naturnahe Bachläufe.

    Hintergrund / Bedeutung - HNV

    Der Indikator spiegelt die Auswirkungen der landwirtschaftlichen Produktion auf die Qualität der Lebensräume in der Agrarlandschaft wider. Gleichzeitig bildet der Indikator die Erfolge von Maßnahmen zum Natur- und Landschaftsschutz und zur Extensivierung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung ab. Zahlreiche seltene und geschützte Arten der Agrarlandschaft wie beispielsweise das Rebhuhn oder die Feldlerche profitieren von diesen Maßnahmen.

  • Ziele

    Ziele - HNV

    Landesziele:

    • Steigerung des Anteils der Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert auf insgesamt 15% bis 2025 (Biodiversitätsstrategie NRW)
  • Entwicklung und Interpretation

    Entwicklung und Interpretation - HNV

    Im Jahr 2022 wiesen 12,8 % der Landwirtschaftsfläche Nordrhein-Westfalens einen hohen Naturwert auf. Nach einem schwankenden Verlauf über die Jahre lag der Wert um 7% niedriger als zu Beginn der Erhebung. Der Trend über die letzten 10 Jahre für den Gesamtindikator ist konstant. Bei einem fallenden Trend sank der Anteil der Flächen mit mäßig hohem Naturwert auf 5,7 % im Jahr 2022. Zwar stieg der Anteil der Flächen mit sehr hohem Naturwert auf zuletzt 4,6 %, über die letzten 10 Jahre errechnet sich für diese Kategorie jedoch ein konstanter Trend. Einzig der Anteil der Flächen mit äußerst hohem Naturwert folgt einem steigenden Trend und betrug im Jahr 2022 2,5 %.

    Mit einem Anteil von gegenwärtig 12,8 % liegt der Anteil der Landwirtschaftsfläche mit einem hohen Naturwert weiterhin deutlich vom Zielwert entfernt. Nach einem schwankenden Verlauf über die Jahre liegt der Wert im Jahr 2022 um 7 % niedriger als zu Beginn der Erhebung im Jahr 2009.

    Im Verhältnis zum Bezugsjahr 2013 (10-jähriger Trend) ist der Gesamttrend konstant. Der Anteil der Flächen mit äußerst hohem Naturwert stieg jedoch an. Den überwiegenden Anteil der Flächen mit äußerst hohem Naturwert bilden die wertvollen Grünlandflächen des Tief- und Berglandes, insbesondere die der FFH-Lebensraumtypen der Mähwiesen (Lebensraumtyp 6510/6520). Bei den Fettwiesen als Teil der wertvollen Grünlandflächen sind seit 2014 deutliche Flächenzuwächse zu verzeichnen. Der Anteil von Flächen mit äußerst hohem Naturwert ist besonders hoch auf Flächen mit Vertragsnaturschutz. Ein rückläufiger Trend zeigt sich dagegen bei den Flächen mit einem mäßig hohem Naturwert, darunter bei den Brachen und den Gehölzelementen (Hecken und Gehölzstreifen).

    Differenzen ergeben sich unter anderem für topographisch und geomorphologisch verschieden geprägte Regionen: Im nordrhein-westfälischen Tiefland (atlantische Region) weisen geringere Anteile der Landwirtschaftsfläche einen hohen Naturwert auf. Im Bergland (kontinentale Region) dagegen liegen die Anteile wesentlich höher.

  • Methodik und Definition

    Methodik und Definition - HNV

    Der Indikator zeigt die Anteile der Landwirtschaftsfläche in NRW mit mäßig hohem, sehr hohem und äußerst hohem Naturwert (High-Nature-Value-Flächen, HNV-Flächen) an der gesamten Agrarlandschaftsfläche. Die Daten zum Naturwert werden jährlich auf einem Teil der 191 Stichprobenflächen des repräsentativen Landes-Biodiversitätsmonitorings (Ökologische Flächenstichprobe, ÖFS) erfasst. Dabei werden gleichzeitig die Grenzen der Agrarlandschaft aktualisiert. Die Indikatorwerte ergeben sich aus einer Hochrechnung der Naturwertdaten und der Agrarlandschaftsfläche unter Berücksichtigung von NRW-spezifischen Schichten. Durch diese landesspezifische Anpassung wird der Indikatorwert nicht wie in anderen Bundesländern durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN), sondern von Nordrhein-Westfalen selbst berechnet.

  • Datenquellen

    Datenquellen, Berechnung und Einheit - HNV

    • Ökologische Flächenstichprobe (ÖFS), LANUV
  • Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen

  • Stärken des Indikators

  • Schwächen des Indikators

  • Mögliche Weiterentwicklung

Natur, Ländliche Räume

Datentabelle - HNV

  2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Mäßig hoher Naturwert 7,6 7,2 6,7 6,5 6,5 6,1 5,9 5,9 6,1 6,1 5,9 5,8 5,8 5,7
Sehr hoher Naturwert 4,1 4,1 4,1 4,2 4,2 4,6 5,0 5,0 4,9 4,6 4,7 4,7 4,7 4,6
Äußerst hoher Naturwert 2,1 2,1 2,1 2,1 2,1 2,2 2,2 2,4 2,6 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5