Feinstaubkonzentration im städtischen Hintergrund
Jahresmittelwert in Mikrogramm pro Kubikmeter
Stand: 30.04.2024
Der Trend über die letzten 10 Jahre für die PM10-Konzentration ist fallend.
Der Trend über die letzten 10 Jahre für die PM2.5-Konzentration ist fallend.
In Nordrhein-Westfalen ist die mittlere städtische Feinstaubbelastung rückläufig: Die Menge an Partikeln mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 10 µm (PM10) belief sich 2023 auf 13 µg/m³. Die Konzentration der Feinstaubfraktion mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 µm (PM2.5) betrug zuletzt 9 µg/m³. Damit lag die langfristige mittlere städtische Hintergrundbelastung niedriger als die EU-Jahresgrenzwerte von 40 bzw. 25 µg/m³. Trotz Schwankungen von Jahr zu Jahr sind die Trends über die letzten 10 Jahre fallend.
Hintergrund und Bedeutung
Für den Menschen stellt Feinstaub in der Luft eine Gesundheitsgefahr dar: Werden die Partikel eingeatmet, können sie die Schleimhäute reizen, Entzündungen der Atmungsorgane auslösen, Allergien fördern sowie das Risiko für Blutgerinnsel und damit für Herzinfarkte oder Schlaganfälle erhöhen. Den Fraktionen mit geringerem aerodynamischen Durchmesser kommt dabei besondere Bedeutung zu: Je kleiner die Partikel sind, desto leichter und tiefer gelangen sie in die feinen Verästelungen der Atemwege.
Hintergrund / Bedeutung - PM10 / PM 2.5
Zwar bestehen natürliche Quellen für Feinstaub, beispielsweise die Bodenerosion, Waldbrände oder Emissionen aus Vulkanen, der Großteil der schädlichen Staubpartikel entsteht allerdings infolge menschlicher Aktivitäten. Wesentliche Emittenten sind Industrieprozesse und Feststofffeuerungen. In Ballungsgebieten trägt maßgeblich der Kfz-Verkehr zum Anstieg der Feinstaubkonzentration bei. Den größten Beitrag leisten dabei mittlerweile nicht mehr die Abgase aus den Motoren, sondern der Brems-, Reifen- und Fahrbahnabrieb sowie Aufwirbelungen von der Straßenoberfläche. Auch die Landwirtschaft trägt durch die Emission gasförmiger Vorläuferstoffe wie Ammoniak aus der Tierhaltung zur Bildung von sekundärem Feinstaub bei. Ein Schwellenwert für Feinstaub, bei dessen Unterschreitung keine gesundheitsschädlichen Wirkungen mehr auftreten, konnte bis heute nicht ermittelt werden. Jede Belastungsreduzierung ist daher mit einem Gesundheitsgewinn für die Bevölkerung verbunden.
Ziele
Ziele - PM10 / PM 2.5
Landesziele:
- Sichere Einhaltung der europarechtlichen Grenzwerte auch an Straßen in Ballungsräumen (Nachhaltigkeitsstrategie NRW, 2020)
Bundes- und europäische Ziele:
- Einhaltung einer PM10-Konzentration von maximal 40 µg/m³ (EU-Richtlinie 2008/50/EG, 39. BImSchV)
- Einhaltung einer PM2.5-Konzentration von maximal 25 µg/m³ (EU-Richtlinie 2008/50/EG, 39. BImSchV)
Entwicklung und Interpretation
Entwicklung und Interpretation - PM10 / PM2.5
Die städtische Feinstaubkonzentration in NRW hat im Verlaufe der Jahre abgenommen. Von ursprünglich 27 µg/m³ im Jahr 2003 im städtischen Hintergrund sank die PM10-Konzentration auf 13 µg/m³ im Jahr 2023. Die mittlere jährliche Konzentration von PM2.5-Feinstaub reduzierte sich von 2008 bis 2023 von 17 auf 9 µg/m³. Damit lag die langfristige mittlere städtische Hintergrundbelastung niedriger als die EU-Jahresgrenzwerte von 40 bzw. 25 µg/m³. Ursächlich für den Rückgang der Feinstaubbelastung sind unter anderem strengere Grenzwerte für die industrielle Produktion und die dabei verwendeten Maschinen. Darüber hinaus trugen Abgasnormen insbesondere bei den Dieselfahrzeugen und moderne Motoren zu einem verringerten Ausstoß von Feinstaub im Verkehrssektor bei, auch wenn die Anzahl und die Nutzungsintensität der Fahrzeuge stiegen.
Methodik und Definition
Methodik und Definition - PM10 / PM 2.5
Der Indikator zeigt die langfristige Entwicklung der städtischen Hintergrundbelastung durch Feinstaub anhand von Jahresmittelwerten in Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³). Die Daten liefern ausgewählte Hintergrundmessstationen des landesweiten Luftqualitätsüberwachungsnetzes ohne direkte Einwirkung der Emissionen von Kraftfahrzeugen und bestimmter industrieller Emittenten. So repräsentiert der Indikator die durchschnittliche Exposition der Bevölkerung.
Die PM10-Konzentration beruht auf Messdaten von meist 25 Messstationen und bildet die Menge an Partikeln mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 10 µm ab. In die PM2.5-Konzentration fließen Daten von 9 Messstationen, sie berücksichtigen die Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 2,5 µm.
Datenquellen
Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen
Stärken des Indikators
Schwächen des Indikators
Mögliche Weiterentwicklung