Ökologische Landwirtschaft
Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Prozent im Jahr
Stand: 21.07.2022
Der Trend über die letzten 10 Jahre ist steigend.
In Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2021 knapp 100.000 ha ökologisch bewirtschaftet. Dies entsprach einem Anteil von 6,4% an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes. Insbesondere in den 2000er-Jahren und ab 2015 nahm der Anteil des Ökolandbaus kontinuierlich zu und leistete durch seine umweltschonenden Bewirtschaftungsweisen einen immer größeren Beitrag zum Natur- und Artenschutz. Der Trend über die letzten 10 Jahre ist steigend, die Erreichung des Landesziels erfordert aber zukünftig weitere ökologisch wirtschaftende Betriebe: Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil der Ökolandbauflächen in Nordrhein-Westfalen auf 20% der landwirtschaftlichen Nutzfläche steigen.
Hintergrund und Bedeutung
Die ökologische Landwirtschaft steht für eine umweltschonende Produktion, unter anderem durch eine tiergerechte Haltung von Nutztieren sowie den Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger oder chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Besonderer Wert liegt auf der Schonung des Bodens durch abwechslungsreiche Fruchtfolgen. Damit wird der Ökolandbau zu einem wichtigen Baustein für den Schutz natürlicher Ressourcen und der Artenvielfalt sowie für die Sicherstellung einer hohen Gewässerqualität.
Hintergrund / Bedeutung - Ökologische Landwirtschaft
Die Vorteile der ökologischen Landwirtschaft ergeben sich insbesondere aus den Vorgaben zur Düngung und dem Pflanzenschutz. Die Tierhaltung ist streng an die Fläche gebunden und Stickstoffgaben erfolgen ausschließlich über organische Düngung. Dies reduziert die Stickstoffeinträge in Böden und Gewässer, und wirkt einer Auswaschung von Stickstoff und damit einer Eutrophierung von angrenzenden Gewässerlebensräumen entgegen. Auch durch die Ausbringung nur ausgewählter, biologischer oder natürlich vorkommender Pflanzenschutzmittel werden Beeinträchtigungen der Naturgüter minimiert. Bevorzugt kommen dazu physikalische und biologische Techniken mit geringen negativen Auswirkungen auf Umwelt, Pflanzen und Tiere zum Einsatz. Diese umfassen den Einsatz von Pheromonen, den direkten Einsatz von Nützlingen sowie deren Förderung, beispielsweise durch die Anlage von Blühstreifen. Da in NRW rund die Hälfte der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt wird, kommt hier den positiven Wirkungen der ökologischen Landwirtschaft besondere Bedeutung zu.
Ziele
Entwicklung und Interpretation
Entwicklung und Interpretation - Ökologische Landwirtschaft
Die knapp 100.000 ha ökologisch bewirtschaftete Fläche in NRW im Jahr 2021 entsprachen 6,4 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes. Der Anteil ist seit 1995 nahezu kontinuierlich angestiegen und folgte auch über die letzten 10 Jahre einem steigenden Trend. Zwischen 2011 und 2015 kam es zu einer vorübergehenden Stagnation: Die Umstellungsbereitschaft von einer konventionellen Bewirtschaftung zum Ökolandbau sank unter anderem aufgrund hoher Erzeugerpreise. Ein niedriger konventioneller Milchpreis befeuerte einen neuerlichen Anstieg der Umstellung ab 2016. Aufgrund der kontinuierlich wachsenden Nachfrage nach Bio-Produkten, die insbesondere während der Corona-Pandemie neue Rekordumsätze erzielten, ist ein weiterer Anstieg der ökologisch bewirtschafteten Flächen zu erwarten. Dies ist entscheidend, um den Anteil der Ökolandbauflächen an der gesamten Landwirtschaftsfläche in NRW bis 2030 auf das Landesziel von 20 % zu steigern. In seiner Auswirkung noch nicht abgeschätzt werden kann die durch den Ukraine-Krieg induzierte Inflation und bereits beobachtbare Kaufzurückhaltung.
Methodik und Definition
Methodik und Definition - Ökologische Landwirtschaft
Der Indikator gibt den Anteil der in NRW ökologisch bewirtschafteten Flächen (gemäß Verordnung (EU) Nr. 2018/848 (vormals VO (EG) Nr. 834/2007) an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche des Landes an. Bei Betrieben, die nur einen Teil ihrer Fläche ökologisch bewirtschaften, wird nur diese Teilfläche berücksichtigt.
Datenquellen
Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen
Stärken des Indikators
Schwächen des Indikators
Mögliche Weiterentwicklung
Natur, Ländliche Räume
Datentabelle - Ökologische Landwirtschaft
1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | |
Nutzfläche | 0,5 | 0,9 | 1,0 | 1,1 | 1,2 | 1,4 | 1,6 | 2,6 | 3,0 | 3,1 | 3,4 | 3,7 | 3,6 | 4,0 | 4,1 | 4,2 | 4,6 | 4,8 | 4,8 | 4,8 | 4,8 | 4,8 | 5,4 | 5,7 | 5,9 | 6,0 | 6,3 | 6,4 |