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Endenergieproduktivität

Normiert auf 1991 = 100
Stand: 26.07.2022

Der Trend über die letzten 10 Jahre ist steigend.

Die Endenergieproduktivität ist ein Maß für den effizienten Umgang mit Energieressourcen: Steigt der Indikatorwert, wird pro eingesetzter Endenergiemenge ein höheres Bruttoinlandsprodukt erwirtschaftet. Mit einem Indexwert von 144,1 im Jahr 2019 lag die Endenergieproduktivität in Nordrhein-Westfalen um 44,1 % höher als im Basisjahr 1991. Das Ziel auf Bundesebene ist die Verdoppelung der Endenergieproduktivität von 1990 bis 2020. Auf Landesebene soll langfristig bis 2050 eine jährliche Steigerung um 1,5 bis 1,8 % erfolgen. Obwohl die Endenergieproduktivität mit ihrem bisherigen Höchstwert von 148,9 im Jahr 2017 höher lag als zuletzt, ist der Trend über die letzten 10 Jahre steigend.

  • Hintergrund und Bedeutung

    Im Fundament für eine funktionierende Volkswirtschaft ist Energie ein tragender Baustein. In allen Sektoren, von der Produktion über den Transport, für Dienstleistungen und in Privathaushalten, sind entscheidende Prozesse von ihr abhängig. Dabei bleiben die Bereitstellung und der Einsatz von Energie für die Umwelt nicht folgenlos: Vielfach entstehen schädliche Emissionen, die den Treibhauseffekt befeuern. Eine Steigerung der Endenergieproduktivität ist daher wichtig, um Umweltziele zu erreichen.

    Hintergrund / Bedeutung - Endenergieproduktivität

    Durch den Fokus auf die Endenergie, wirken sich Umwandlungsverluste der Primärenergie und die Effizienz verschiedener Kraftwerkstypen nicht auf den Indikatorverlauf aus. Stattdessen spiegelt die Entwicklung die Effizienz des Energieeinsatzes speziell in der industriellen Produktion, im Dienstleistungssektor und in den privaten Haushalten wider. Für diese Bereiche dokumentiert der Indikator die Kopplung oder Entkopplung von Wertschöpfung und Energieverbrauch. Nordrhein-Westfalen unterstützt Unternehmen und Kommunen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung. Beratungs- und Weiterbildungsangebote, aktive Forschung und technische Innovationen sowie die Unterstützung im Management sollen auf eine Steigerung der Endenergieproduktivität hinwirken. So bildet der Indikator nicht nur das Wechselspiel aus Wertschöpfung und Endenergieverbrauch, sondern indirekt auch die Sensibilisierung, Motivation und den Einsatz für den Umweltschutz im Energiebereich ab.

  • Ziele

    Ziele - Endenergieproduktivität

    Landesziel:

    • Steigerung der Endenergieproduktivität bis 2050 um jährlich 1,5 bis 1,8 % (Klimaschutzgesetz NRW)

    Bundesziel:

    • Verdoppelung der Endenergieproduktivität von 1990 bis 2020 (Nationale Nachhaltigkeitsstrategie, Energiekonzept des Bundes)
  • Entwicklung und Interpretation

    Entwicklung und Interpretation - Endenergieproduktivität

    Der Trend der Endenergieproduktivität in NRW ist über die letzten 10 Jahre positiv steigend. Im Vergleich zum Basisjahr 1991 lag der Indexwert im Jahr 2019 mit 144,1 um 44,1 % höher. Die Steigerung verlief in NRW langsamer als auf Bundesebene. Dort stieg die Endenergieproduktivität im selben Zeitraum um rund 60 %. In NRW bremst die landesspezifische Wirtschaftsstruktur den Anstieg: Die größte Volkswirtschaft aller deutschen Länder ist von energieintensiven Industrien geprägt. An den bedeutenden Wirtschaftsstandorten liegt der Energieverbrauch höher als im Bundesdurchschnitt. Dennoch gelang es, auch in NRW die Endenergieproduktivität durch kontinuierliche Effizienzsteigerungen auf Basis optimierter Technologien, Verbesserungen der Infrastruktur und mithilfe der unterstützenden Beratungs- und Forschungsleistungen des Landes zu steigern. Einbrüche gab es vor allem 2008 und 2010, als der Energieverbrauch nach konjunkturellen Krisen schneller anstieg als die wirtschaftliche Entwicklung.

  • Methodik und Definition

    Methodik und Definition - Endenergieproduktivität

    Die Endenergieproduktivität einer Volkswirtschaft wird berechnet als Quotient aus ihrem Bruttoinlandsprodukt und dem Endenergieverbrauch. Eine steigende Endenergieproduktivität ist damit gleichbedeutend mit einem effizienteren Einsatz von Energie. Das Bruttoinlandsprodukt für NRW wird nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ (AK VGR d. L.) ermittelt. Der Endenergieverbrauch wird auf Basis der Energiebilanz in NRW im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen jährlich vom Landesbetrieb Informatik und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) berechnet. Zur besseren Vergleichbarkeit erfolgt die Darstellung als Index bezogen auf das Basisjahr 1991.

  • Datenquellen

    Datenquellen, Berechnung und Einheit - Endenergieproduktivität

    • Berechnung des Bruttoinlandsprodukts, AK VGR d. L.
    • Energiebilanz NRW, IT.NRW
  • Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen

  • Stärken des Indikators

  • Schwächen des Indikators

  • Mögliche Weiterentwicklung

Klima, Energie, Effizienz

Datentabelle - Endenergieproduktivität

  1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Energieproduktivität 100,0 101,1 100,2 103,1 98,0 97,9 100,5 104,2 108,8 111,6 113,0 116,8 117,8 117,5 119,6 119,2 125,7 120,1 128,5 122,9 134,3 135,2 134,7 141,0 143,3 142,4 148,9 144,6 144,1