Waldzustand - Kronenverlichtung aller Baumarten
Einheit: Fläche [%]
Stand: 20.01.2021
Ziel ist es, den Waldanteil in NRW auch in den schwierigen Zeiten des Klimawandels stabil zu halten und möglichst noch auszubauen. Darüber hinaus soll durch klimaplastischen Waldumbau die Klimafitness unserer Wälder erhöht werden.
Der Trend über die letzten 10 Jahre ist bei allen 3 Klassen konstant.
Die Vitalität der Waldbäume ist gut am Kronenzustand abzulesen. Im Jahr 2020 gab es mit 44% aller Waldbäume mit starker Kronenverlichtung einen Tiefpunkt, dervor allem der extremen Witterung der letzten drei Jahr geschuldet ist.
Hintergrund / Bedeutung
Hintergrund / Bedeutung
Der Zustand der Wälder wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dazu gehören u.a. Witterungsextreme, biotische Schaderreger sowie Schadstoffeinträge (Immissionen). Aber auch andere Faktoren, wie Auswirkungen des Klimawandels auf den Waldzustand, gewinnen an Bedeutung. Die Auswirkungen der Faktoren sind zeitlich und räumlich unterschiedlich. In den Waldböden haben sich Schadstoffe über einen langen Zeitraum angereichert. Die Prognosen zum Klimawandel deuten auf zukünftig häufigere Witterungsextreme hin. Die Schädigungen führen u.a. zu verringerter Nadel- bzw. Blattmasse und oftmals zur Vergilbung der Nadeln bzw. Blätter.
Als Hinweis für die Vitalität von Bäumen dient das Ausmaß von Kronenschäden. Der Kronenzustand ist ein komplexes Phänomen, das die Auswirkungen der oben genannten Stressfaktoren widerspiegelt. Neben externen Faktoren wirken sich jedoch auch baumeigene zyklische Entwicklungsprozesse im Kronenzustand aus. Hierzu zählt beispielsweise die Fruchtbildung, die häufig für zusätzlichen Stress der Bäume verantwortlich ist.
Im Rahmen jährlicher Waldzustandserhebungen wird in Nordrhein-Westfalen seit 1984 regelmäßig die Kronenverlichtung der Bäume erfasst, ausgewertet und in Waldzustandsberichten dokumentiert. Aufgrund der hohen Kontinuität der Erhebungen ist es möglich, langjährige Trends für einzelne Baumarten zu ermitteln. Gerade mit Blick auf den prognostizierten Klimawandel ist dies ein wichtiges Werkzeug zur langfristigen Beobachtung der Wälder in Nordrhein-Westfalen.
Ziele
Ziele Waldzustand
Heute bedroht nicht mehr in erster Linie der saure Regen die nordrhein-westfälischen Wälder, wie noch in den 80er und 90er Jahren. Allerding bestehen weiterhin hohe Stickstoffeinträge und die früheren Stoffeinträge in die Waldböden wirken z.T. noch fort. Von zunehmender Bedeutung sind aber vor allem die sich abzeichnenden Wetterextreme und die im Klimawandel langfristigen Veränderung der Wuchsbedingungen und Schadrisiken für die Wälder. Ziel ist es, die Stabilität und die Resilienz der Wälder im Klimawandel zu erhöhen. Dies erfolgt vor allem durch einen Waldumbau hin zu standortgerechten Mischbeständen.
Trend
Trend (lang)
Die Vitalität der Waldbäume ist gut am Kronenzustand abzulesen. Im Jahr 2020 gab es mit 44% aller Waldbäume mit starker Kronenverlichtung einen Tiefpunkt, der vor allem der extremen Witterung der letzten drei Jahre geschuldet ist. Dies ist das schlechteste Ergebnis seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984. 33% sind schwach verlichtet, und 23% zeigen keine Verlichtung. Die Anteile starker Kronenverlichtung für die 4 Hauptbaumarten lauten wie folgt: Eiche 51%, Buche 55%, Fichte 45% und Kiefer 34%. Grundsätzlich bewegen sich die Schäden etwa seit dem Jahr 2000 mit Schwankungen auf einem hohen Schadensniveau.
Definition
Definition
Der Indikator gibt den Flächenanteil derjenigen Bäume an der Gesamtwaldfläche Nordrhein-Westfalens an, die geringe und deutliche Kronenschäden aufweisen. Deutliche Kronenschäden sind vorhanden, wenn die Bäume mehr als ein Viertel ihrer arttypischen Nadel- bzw. Blattmasse verloren haben oder die Kronen stark vergilbt sind.
Datenquellen
Datenquellen, Berechnung und Einheit
Die Waldzustandserhebungen werden durch den Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen auf der Grundlage eines regelmäßigen Gitternetzes durchgeführt. Die Maschenweite beträgt in der Regel 4 x 4 km. Dabei werden die Kronen festgelegter Probebäume an den Schnittpunkten des Rasters von geschulten Forst-Fachleuten beurteilt. Mit den Aufnahmen wurde 1984 begonnen. Sie werden alljährlich im Sommer wiederholt.
In den jährlichen Waldzustandsbericht fließen auch Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings insgesamt (Level I- und Level II-Monitoring) ein, das vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen federführend durchgeführt wird.
Datentabelle Waldzustand (neu)
1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |
ohne Kronenverlichtung | 59 | 65 | 60 | 55 | 62 | 61 | 58 | 59 | 50 | 51 | 50 | 49 | 41 | 46 | 34 | 34 | 35 | 33 | 27 | 29 | 30 | 25 | 29 | 31 | 38 | 32 | 24 | 34 | 27 | 23 | 28 | 28 | 30 | 22 | 19 | 23 | |
schwache Kronenverlichtung | 31 | 26 | 30 | 29 | 28 | 29 | 29 | 31 | 34 | 33 | 36 | 37 | 39 | 33 | 43 | 36 | 38 | 43 | 49 | 42 | 45 | 48 | 44 | 44 | 41 | 45 | 43 | 41 | 44 | 41 | 46 | 43 | 45 | 39 | 39 | 33 | |
deutliche Kronenverlichtung | 10 | 9 | 10 | 16 | 10 | 10 | 12 | 11 | 16 | 16 | 14 | 14 | 21 | 21 | 24 | 30 | 27 | 24 | 24 | 29 | 25 | 27 | 27 | 25 | 21 | 23 | 33 | 25 | 29 | 36 | 26 | 29 | 25 | 39 | 42 | 44 |