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Flächenverbrauch

1) Entwicklung der Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Hektar pro Tag
2) Siedlungsfläche pro Einwohnerin und Einwohner in Quadratmeter

Stand: 05.02.2024

Aufgrund der Kürze nach der Umstellung der Datenerhebung ist eine Trendberechnung noch nicht aussagekräftig.

Die jährliche Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Nordrhein-Westfalen bezifferte sich für das Jahr 2022 auf 5,6 Hektar pro Tag. Bis 2015 standen dazu Daten des Automatisierten Liegenschaftsbuchs (ALB) zur Verfügung. Darauf erfolgte die Umstellung auf das Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS). Die Werte nach ALKIS sind methodisch bedingt nicht mit den Werten vor der Umstellung vergleichbar. Das Prinzip der Flächensparsamkeit ist die Leitschnur der Landesregierung. Ziel ist es, den Flächenverbrauch zeitnah auf 5 Hektar pro Tag und perspektivisch auch auf weniger Hektar pro Tag, durch konkrete Maßnahmen, zu reduzieren.

  • Hintergrund und Bedeutung

    Änderungen der Landnutzung wirken sich in vielerlei Hinsicht auf die Umwelt aus: Die Beschaffenheit der Oberfläche beeinflusst Wasserkreisläufe und den Wasserhaushalt, verändert die Regulations-, Speicher- und Filterfunktion des Bodens und bestimmt so deren ökosystemare Leistungen für -Klimaanpassung und Klimaschutz. Insbesondere eine Verdrängung natürlicher Ökosysteme infolge von Landnutzungsänderungen, der Verlust von Wäldern und Böden als wichtige Kohlenstoffsenken sowie der Funktionsverlust der Böden zur Kühlleistung wirken sich negativ auf den weiter voranschreitenden Klimawandel in NRW aus. Auch die Artenvielfalt leidet unter dem Flächenverlust.

    Hintergrund / Bedeutung - Flächenverbrauch

    Den Landnutzungswandel in NRW prägt statt eines Schutzes von Wald, Acker- und Weideland vielmehr die Zunahme von Siedlungs- und Verkehrsflächen mit einem hohen Versiegelungsgrad und einer weiteren Zersiedelung der Landschaft. Sie ist Ausdruck einer steigenden Nachfrage nach Wohnraum und Gewerbeflächen: Als bevölkerungsreichstes Bundesland und industrielle Kernregion Deutschlands mit zahlreichen flächenintensiven Verarbeitungs- und Produktions- sowie Logistikbetrieben gibt es in NRW nach wie vor einen hohen Bedarf an Wohn- und Gewerbeflächen. In der Regel werden dafür Landwirtschaftsflächen in Anspruch genommen. Dadurch gehen Böden für die Nahrungsproduktion, den Wasserhaushalt und die Klimaanpassung verloren. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten Landnutzungsänderungen auf einer sorgfältigen Abwägung sozialer, ökonomischer und ökologischer Kriterien beruhen. Zum Schutz der Umwelt und des Klimas gilt es, die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen weiter zu reduzieren.

  • Ziele

    Ziele - Flächenverbrauch

    Landesziele:

    • Reduzierung der Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen in NRW als Beitrag zur Erreichung des Bundesziels von unter 30 Hektar pro Tag bis 2030 (Nachhaltigkeitsstrategie NRW)
    • Das Prinzip der Flächensparsamkeit wird zur Leitschnur der Landesregierung. Ziel ist es, den Flächenverbrauch zeitnah auf 5 Hektar pro Tag und perspektivisch auch weitergehend durch konkrete Maßnahmen zu reduzieren.

    Bundesziele:

    • Reduzierung der Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen auf unter 30 Hektar pro Tag bis 2030 (Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes). Bis zum Jahr 2050 wird eine Flächenkreislaufwirtschaft angestrebt. Das heißt, es sollen netto keine weiteren Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke mehr beansprucht werden.
  • Entwicklung und Interpretation

    Entwicklung und Interpretation - Flächenverbrauch

    Nach der Umstellung der Datenerhebung konnte für das Jahr 2017 erstmals ein Wert aus ALKIS, der für den Zeitraum vom 31.12.2016 - 31.12.2017 ermittelt wurde, angegeben werden. Die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen lag im Jahr 2022 bei 5,6 Hektar pro Tag, nachdem sie im Jahr 2021 bei 5,4 Hektar pro Tag lag. Ein klarer Trend lässt sich aus den nach ALKIS erhobenen Daten noch nicht berechnen.

  • Methodik und Definition

    Methodik und Definition - Flächenverbrauch

    Der Teilindikator gibt die durchschnittliche jährliche Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen in NRW in Hektar pro Tag an. Grundlage sind jährlich zum Stichtag 31.12. erfasste Flächennutzungsdaten der Katasterämter, die zum Jahr 2016 vom Automatisierten Liegenschaftsbuch (ALB) auf das Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) umstellten. Durch methodische Unterschiede ist ein Vergleich der Werte vor und nach der Umstellung nicht möglich. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche setzte sich bis 2015 aus Gebäude- und Freiflächen, Betriebsflächen (ohne Abbauland), Erholungsflächen und Grünanlagen, Verkehrsflächen sowie Flächen für Friedhöfe zusammen. Seit 2016 ist sie die Summe der Nutzungsarten Siedlung und Verkehr, abzüglich der Flächen für den Berg- und Tagebau, Gruben und Steinbrüche.

  • Datenquellen

    Datenquellen, Berechnung und Einheit - Flächenverbrauch

    • Flächennutzungserhebung nach ALKIS, Katasterämter der Kreise und kreisfreien Städte in NRW, IT.NRW
  • Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen

  • Stärken des Indikators

  • Schwächen des Indikators

  • Mögliche Weiterentwicklung

Aufgrund der Kürze nach der Umstellung der Datenerhebung ist eine Trendberechnung noch nicht aussagekräftig.

Im Jahr 2022 belief sich die Siedlungsfläche pro Einwohnerin bzw. Einwohner in Nordrhein-Westfalen rund 305 m2. Sie setzt sich unter anderem aus Wohnbau-, Industrie-, Gewerbe- sowie Sportflächen zusammen. Eine Umstellung der Datenerfassung vom Automatisierten Liegenschaftsbuch (ALB) zum Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) im Jahr 2016 Brachte Umschlüsselungen und methodische Änderungen mit sich, die keinen direkten Vergleich der Daten vor und nach dem Wechsel erlauben. Der Bedarf an Siedlungsfläche pro Kopf ist seit Erhebungsbeginn im Jahr 1996 kontinuierlich gestiegen.

  • Hintergrund und Bedeutung

    Unter den verschiedenen Landnutzungen, die natürliche Ökosysteme zunehmend verdrängen und Umweltparameter beeinflussen, weisen Siedlungsflächen einen hohen durchschnittlichen Versiegelungsgrad auf. Sie sind häufig überbaut, asphaltiert, betoniert oder gepflastert. Die luft- und wasserdichte Abdeckung der Oberfläche schränkt jedoch wichtige Landschafts- sowie Bodenfunktionen ein. Eine möglichst effiziente und sparsame Flächennutzung ist daher das Fundament einer nachhaltigen und klimagerechten Siedlungsentwicklung.

    Hintergrund / Bedeutung - Siedlungsfläche

    Im Vergleich zu den meisten anderen Bundesländern verzeichnet NRW, unter anderem aufgrund seiner hohen Bevölkerungszahl, einen relativ großen Anteil an Siedlungsflächen. Der Teilindikator beleuchtet die Effizienz der Flächennutzung in NRW in Abhängigkeit der Bevölkerungsentwicklung. Er kann Abbild des Lebensstandards der Bevölkerung mit steigendem Wohnraumbedarf sowie der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes sein. Die Umsetzung innovativer und flächensparender Wohn- und Gewerbekonzepte, die Nach- und Innenverdichtung sowie die systematische Nachnutzung von Brachflächen können dazu beitragen die Inanspruchnahme von Flächen zu reduzieren und so die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.

  • Ziele

  • Entwicklung und Interpretation

    Entwicklung und Interpretation - Siedlungsfläche

    Durch die Umstellung auf das Informationssystem ALKIS und die damit verbundenen methodischen Unterschiede sind die Werte ab 2016 nicht mit den vorausgehenden zu vergleichen. Die Siedlungsfläche pro Einwohnerin und Einwohner lag im Jahr 2016 bei 302 m2 und im Jahr 2022 bei 305 m2. Ein Trend lässt sich aus den nach ALKIS erhobenen Daten noch nicht berechnen.

  • Methodik und Definition

    Methodik und Definition - Siedlungsfläche

    Der Teilindikator gibt die Siedlungsfläche in NRW in Quadratmeter pro Einwohnerin bzw. Einwohner an. Die jährlichen Werte entsprechen damit dem Verhältnis der Siedlungsfläche zur Bevölkerungszahl. Die Berechnung fußt auf den jährlich zum Stichtag 31.12. erfassten Flächennutzungsdaten der Katasterämter, die zum Jahr 2016 vom ALB) auf das Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem ALKIS umstellten. Die Bevölkerungszahl beruht auf Angaben von IT.NRW.

  • Datenquellen

    Datenquellen, Berechnung und Einheit - Siedlungsfläche

    • Flächennutzungserhebung nach ALKIS, Katasterämter der Kreise und kreisfreien Städte in NRW, IT.NRW
    • Daten zum Bevölkerungsstand, IT.NRW
  • Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen

  • Stärken des Indikators

  • Schwächen des Indikators

  • Mögliche Weiterentwicklung

Abfall, Boden, Wasser

Datentabelle - Flächenverbrauch

Hektar pro Tag 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 *) 2017 *) 2018 2019 2020 2021 2022
Siedlungs- und Verkehrsfläche (nach ALB) 13,3 16,0 15,2 19,3 15,3 16,3 16,0 8,9 19,7 13,3 14,4 14,1 15,0 9,1 11,5 10,0 10,4 9,3 9,0 9,3 10,1 11,8          
Siedlungs- und Verkehrsfläche (nach ALKIS)                                           6,3 5,2 8,1 5,7 5,4 5,6

Datentabelle - Siedlungsfläche

Quadratmeter Siedlungsfläche pro Kopf 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Siedlungsfläche (nach ALB) 262 265 268 271 273 276 278 279 283 285 288 291 294 297 299 301 302 303 303 301              
Siedlungsfläche (nach ALKIS)                                         302 303 304 306 307 308 305