Haushaltsabfälle
in Kilogramm pro Kopf und Jahr
Stand: 01.12.2022
Der Trend über die letzten zehn Jahre ist konstant.
In Nordrhein-Westfalen fielen im Jahr 2021 insgesamt 492 kg Haushaltsabfälle pro Kopf an, das ist der höchste Wert seit 1995. Davon waren 231 kg Haus- und Sperrmüll und 261 kg getrennt gesammelte Bio- und Grünabfälle sowie werthaltige Abfälle (z.B. Kunststoffe, Papier, Glas). Während die Mengenzunahme in 2020 auf die geänderten Konsumgewohnheiten während der Corona-Pandemie zurückzuführen war, sind für den Anstieg in 2021 vor allem Hochwasserereignisse verantwortlich, die höhere Sperrmüllmengen zur Folge hatten. Eine Berechnung über die letzten zehn Jahre ergab für die Haushaltsabfälle, die nur einen kleinen Teil des Gesamtabfallaufkommens ausmachen, einen konstanten Trend. Von 1995 bis 2021 entwickelte sich jedoch das Verhältnis der beiden abgebildeten Klassen zugunsten der Bio- und Grünabfälle sowie werthaltige Abfälle.
Hintergrund und Bedeutung
Die Haushaltsabfälle machen nur einen kleinen Teil des Gesamtabfallaufkommens aus. Den Löwenanteil stellen Bau- und Abbruchabfälle, Abfälle aus Abfall- und Abwasserbehandlungsanlagen sowie Abfallverbrennungsanlagen, Industrie- und Gewerbeabfälle usw.
Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, die Abfallvermeidung und das Recycling zu fördern. Abfallvermeidung und Wiederverwendung haben dabei Vorrang vor dem Recycling, welches wiederum der sonstigen, insbesondere energetischen Verwertung und Beseitigung von Abfällen vorzuziehen ist.
Hintergrund / Bedeutung - Haushaltsabfälle
Grundsätzlich wäre zu erwarten, dass sich Maßnahmen zur Abfallvermeidung in der insgesamt anfallenden Haushaltsabfallmenge niederschlagen würden. Der Einfluss von Abfallvermeidungsmaßnahmen lässt sich jedoch kaum feststellen. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die jährliche Haushaltsabfallmenge von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst wird (z.B. Unwetter, Corona-Pandemie). Es ist davon auszugehen, dass die Effekte von Abfallvermeidungsmaßnahmen durch Einflüsse mit einer höheren Mengenrelevanz überlagert werden.
Die Entwicklung beim Recycling kann anhand des Anteils abgeschätzt werden, den getrennt gesammelte Bio- und Grünabfälle sowie werthaltige Abfälle an der Haushaltsabfallmenge haben. Seit 1995 hat die Menge der Abfälle bzw. Abfallfraktionen, die getrennt gesammelt werden, um sie vorrangig einem Recyclingverfahren zuzuführen, kontinuierlich zugenommen. Insbesondere bei den Bio- und Grünabfällen ist eine deutliche Zunahme festzustellen.
Ziele
Entwicklung und Interpretation
Entwicklung und Interpretation - Haushaltsabfälle
In Nordrhein-Westfalen fallen seit 1995 betrachtet jährlich durchschnittlich 469 kg Haushaltsabfälle pro Kopf der Bevölkerung an. Die Mengen bewegen sich zwischen rund 460 kg (1995 und 2010) und rund 492 kg (2021). Besonders überdurchschnittlich hohe Haushaltsabfallmengen waren in den Jahren 2014 (480 kg/E), 2020 (481 kg/E) und 2021 (492 kg/E) zu verzeichnen. Im Jahr 2014 war dies auf das Sturmtief Ela zurückzuführen. Die Corona-Pandemie hat die Mengenentwicklung insbesondere im Jahr 2020 geprägt. Im Jahr& 2021 kam der Einfluss von Hochwasserereignissen in verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens hinzu.
Seit 1995 hat der Anteil des Haus- und Sperrmülls zugunsten der getrennt erfassten Bio- und Grünabfälle sowie werthaltigen Abfälle an den Haushaltsabfällen abgenommen. Dies ist insbesondere auf Maßnahmen zur verstärkten Abschöpfung von Bio- und Grünabfällen zurückzuführen, die nicht getrennt gesammelt, sondern im Hausmüll entsorgt wurden.
Methodik und Definition
Methodik und Definition - Haushaltsabfälle
Der Indikator zeigt die jährliche Menge an Haus- und Sperrmüll sowie getrennt gesammelten Bio- und Grünabfällen und werthaltigen Abfällen in Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung in NRW. Es wird deutlich, welchen Anteil Bio- und Grünabfälle sowie werthaltige Abfälle an der gesamten Haushaltabfallmenge haben.
Datengrundlage sind die jährlichen Siedlungsabfallbilanzen für Nordrhein-Westfalen, die vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erarbeitet werden.
Datenquellen
Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen
Stärken des Indikators
Schwächen des Indikators
Mögliche Weiterentwicklung
Abfall, Boden, Wasser
Datentabelle - Haushaltsabfälle
1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | |
Summe Haushaltsabfälle | 460 | 468 | 472 | 467 | 480 | 478 | 466 | 469 | 454 | 464 | 462 | 470 | 472 | 465 | 467 | 458 | 465 | 472 | 462 | 480 | 467 | 472 | 470 | 456 | 464 | 481 | 492 |
Hausmüll | 286 | 277 | 269 | 258 | 251 | 245 | 237 | 233 | 225 | 229 | 228 | 228 | 226 | 223 | 226 | 222 | 223 | 219 | 213 | 216 | 211 | 212 | 212 | 210 | 213 | 224 | 231 |
Bio- und Grünabfälle sowie werthaltige Abfälle | 174 | 191 | 203 | 209 | 229 | 233 | 229 | 236 | 229 | 235 | 234 | 242 | 246 | 242 | 241 | 236 | 242 | 253 | 249 | 264 | 256 | 260 | 258 | 246 | 251 | 257 | 261 |