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Haushaltsabfälle

in Kilogramm pro Kopf und Jahr
Stand: 22.04.2024

Der Trend über die letzten zehn Jahre ist konstant.

In Nordrhein-Westfalen fielen im Jahr 2022 insgesamt 441 kg Haushaltsabfälle pro Kopf an. Das ist der niedrigste Wert seit 1995. Davon waren 208 kg Haus- und Sperrmüll und 232 kg getrennt gesammelte Bio- und Grünabfälle sowie werthaltige Abfälle (z. B. Papier, Leichtverpackungen, Glas). Im Vergleich zu 2021 nahmen die Haushaltsabfälle pro Kopf um rund 51 kg beziehungsweise 10 % ab. Während sich beim Hausmüll der seit Jahren beobachte Mengenrückgang fortsetze, sank die Sperrmüllmenge auf das Niveau vor der Corona-Pandemie und der Hochwasserkatastrophe. Der Rückgang bei den Bio- und Grünabfällen sowie werthaltigen Abfällen dürfte auf die extreme Trockenheit 2022 und einen geringeren Anfall von Papier zurückzuführen sein. Die statistische Analyse über die letzten 10 Jahre für die Haushaltsabfälle ergab einen konstanten Trend.

  • Hintergrund und Bedeutung

    Die Haushaltsabfälle machen nur einen kleinen Teil des Gesamtabfallaufkommens aus. Den Löwenanteil stellen Bau- und Abbruchabfälle, Abfälle aus Abfall- und Abwasserbehandlungsanlagen sowie Abfallverbrennungsanlagen, Industrie- und Gewerbeabfälle usw.

    Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, die Abfallvermeidung und das Recycling zu fördern. Abfallvermeidung und Wiederverwendung haben dabei Vorrang vor dem Recycling, welches wiederum der sonstigen, insbesondere energetischen Verwertung und Beseitigung von Abfällen vorzuziehen ist.

    Hintergrund / Bedeutung - Haushaltsabfälle

    Die Haushaltsabfälle machen nur einen Teil des Gesamtabfallaufkommens aus. Den Löwenanteil stellen Bau- und Abbruchabfälle, Abfälle aus Abfall- und Abwasserbehandlungsanlagen sowie Abfallverbrennungsanlagen, Industrie- und Gewerbeabfälle.

    Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, die Abfallvermeidung und das Recycling zu fördern. Abfallvermeidung und Wiederverwendung haben dabei Vorrang vor dem Recycling, welches wiederum der sonstigen, insbesondere energetischen Verwertung und Beseitigung von Abfällen vorzuziehen ist.

    Grundsätzlich wäre zu erwarten, dass sich Maßnahmen zur Abfallvermeidung in der insgesamt anfallenden Haushaltsabfallmenge niederschlagen würden. Der Einfluss von Abfallvermeidungsmaßnahmen lässt sich jedoch kaum feststellen. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die jährliche Haushaltsabfallmenge von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst wird (z.B. Unwetter, Corona-Pandemie). Es ist davon auszugehen, dass die Effekte von Abfallvermeidungsmaßnahmen durch Einflüsse mit einer höheren Mengenrelevanz überlagert werden.

    Die Entwicklung beim Recycling kann anhand des Anteils abgeschätzt werden, den getrennt gesammelte Bio- und Grünabfälle sowie werthaltige Abfälle an der Haushaltsabfallmenge haben. Seit 1995 hat die Menge der Abfälle bzw. Abfallfraktionen, die getrennt gesammelt werden, um sie vorrangig einem Recyclingverfahren zuzuführen, kontinuierlich zugenommen. Insbesondere bei den Bio- und Grünabfällen ist bis zum Jahr 2021 eine deutliche Zunahme festzustellen gewesen.

  • Ziele

  • Entwicklung und Interpretation

    Entwicklung und Interpretation - Haushaltsabfälle

    In Nordrhein-Westfalen fallen seit 1995 betrachtet jährlich durchschnittlich 468 kg Haushaltsabfälle pro Kopf der Bevölkerung an. Die Mengen bewegen sich zwischen rund 441 kg (2022) und rund 493 kg (2021). Überdurchschnittlich hohe Haushaltsabfallmengen waren in den Jahren 2014 (480 kg/E), 2020 (481 kg/E) und 2021 (493 kg/E) zu verzeichnen. Im Jahr 2014 war dies auf das Sturmtief Ela zurückzuführen. Die Corona-Pandemie hat die Mengenentwicklung insbesondere im Jahr 2020 geprägt. Im Jahr 2021 kam der Einfluss von Hochwasserereignissen in verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens hinzu.

    Seit 1995 hat der Anteil der getrennt erfassten Bio- und Grünabfälle sowie werthaltigen Abfälle an der Gesamtmenge der Haushaltsabfälle zugenommen. Dies ist insbesondere auf Maßnahmen zur verstärkten Abschöpfung von Bio- und Grünabfällen aus dem Hausmüll zurückzuführen.

  • Methodik und Definition

    Methodik und Definition - Haushaltsabfälle

    Der Indikator zeigt die jährliche Menge an Haus- und Sperrmüll sowie getrennt gesammelten Bio- und Grünabfällen und werthaltigen Abfällen in Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung in NRW. Es wird deutlich, welchen Anteil Bio- und Grünabfälle sowie werthaltige Abfälle an der gesamten Haushaltabfallmenge haben.

    Datengrundlage sind die jährlichen Siedlungsabfallbilanzen für Nordrhein-Westfalen, die vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erarbeitet werden.

  • Datenquellen

    Datenquellen, Berechnung und Einheit - Haushaltsabfälle

    • Siedlungsabfallbilanzen, LANUV NRW
  • Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen

  • Stärken des Indikators

  • Schwächen des Indikators

  • Mögliche Weiterentwicklung

Abfall, Boden, Wasser

Datentabelle - Haushaltsabfälle

  1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 vorl.
Summe Haushaltsabfälle 460 468 472 467 480 478 466 469 454 464 462 470 472 465 467 458 465 472 462 480 467 472 470 456 464 481 492 441
Haus- und Sperrmüll 286 277 269 258 251 245 237 233 225 229 228 228 226 223 226 222 223 219 213 216 211 212 212 210 213 224 231 208
Bio- und Grünabfälle sowie werthaltige Abfälle 174 191 203 209 229 233 229 236 229 235 234 242 246 242 241 236 242 253 249 264 256 260 258 246 251 257 261 233

Datentabelle - Recyclingquote

  1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Recyclingquote 36 39 41 44 45 45 45 47 45 46 46 47 47 48 48 48 48 49 50 51 50 50 50 50 50 51