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Erneuerbare Energien

1) Anteil Erneuerbare Energien am Bruttostromverbrauch und Primärenergieverbrauch in Prozent im Jahr
2) Installierte Leistung Windkraft und Photovoltaik in Megawatt pro Jahr

Stand: 04.12.2023

Der Trend über die letzten 10 Jahre für den Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch ist steigend.

Der Trend über die letzten 10 Jahre für den Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch ist steigend.

Energien aus erneuerbaren Quellen sind emissionsarm und unerschöpflich. So tragen sie zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit bei. Von 1990 bis 2020 ist der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch in Nordrhein-Westfalen von 0,4 % auf 6,6 % gestiegen. Der Anteil am Bruttostromverbrauch nahm von 0,3 % in 1990 auf 18 % in 2022 zu. Die Trends über die letzten 10 Jahre sind jeweils steigend. Der Anteil am Bruttostromverbrauch soll bis 2030 auf mindestens 80 % wachsen. Ab dem Jahr 2035 soll die Stromerzeugung im Bundesgebiet nahezu treibhausgasneutral erfolgen. Nordrhein-Westfalen möchte dazu einen entsprechenden Beitrag leisten.

  • Hintergrund und Bedeutung

    Zu den Erneuerbaren Energien zählen vor allem die Wind- und Solarenergie, sowie die Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie. Sie basieren auf natürlichen Prozessen oder nutzen nachwachsende Rohstoffe als Quelle für die Energieumwandlung. Aufgrund ihrer hohen Umweltverträglichkeit und des nachhaltigen Ressourceneinsatzes bilden die Erneuerbaren Energien weltweit das Fundament für die Energiewende und sind auch in Nordrhein-Westfalen eine zentrale Säule zukunftsorientierter Umweltpolitik.

    Hintergrund / Bedeutung - EE Anteil

    Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien lassen sich fossile Energieträger wie Kohle, Erdgas oder Erdöl zunehmend ersetzen. Deren Verbrennung zur Energieumwandlung lässt Kohlenstoffdioxid und andere klimawirksame Gase entstehen, die in der Atmosphäre die Wärmeabstrahlung der Erde behindern. Die chemischen Verbindungen tragen so wesentlich zur globalen Erwärmung im Rahmen des Klimawandels bei. Fossile Brennstoffe sind darüber hinaus als endliche Ressourcen nur begrenzt verfügbar. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien erhält in Nordrhein-Westfalen besonderes Gewicht: Die Wirtschaftsstruktur des einwohnerreichsten Bundeslandes ist von energieintensiven Betrieben und industrieller Produktion mit hohem Energieeinsatz geprägt. Als Bundesland mit dem höchsten Energieverbrauch kann Nordrhein-Westfalen durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Rahmen der Umstellung des landeseigenen Energiesystems einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der bundesweiten Energieziele leisten.

  • Ziele

    Ziele - EE Anteil

    Landesziele:

    • deutliche Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch, um einen substanziellen Beitrag zu den Bundeszielen zu leisten (Nachhaltigkeitsstrategie NRW)

    Bundesziele:

    • Steigerung des Anteils der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch auf 50% bis 2050 (Nationale Nachhaltigkeitsstrategie)
    • Steigerung des Anteils der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 80% bis 2030 (Erneuerbaren-Energien-Gesetz 2023)
    • Nahezu treibhausgasneutrale Stromerzeugung ab dem Jahr 2035 (Erneuerbaren-Energien-Gesetz 2023)
  • Entwicklung und Interpretation

    Entwicklung und Interpretation - EE Anteil

    Von 1990 bis 2020 ist in Nordrhein-Westfalen der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch von 0,4 % auf 6,6 % gestiegen. Deutlichere Zuwächse gab es zu Beginn der 2000er-Jahre und erneut ab den späten 2010er-Jahren. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch stieg vor allem ab dem Jahr 2002 sehr stark an. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) aufgestellten Ausbaupfade und -ziele zurückführen. Das Gesetz trat am 1. April 2000 in Kraft und wurde seither mehrmals novelliert. Für beide Zeitreihen sind die Trends über die letzten 10 Jahre positiv steigend. Der starke Rückgang des Anteils von Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im Jahr 2008 ist auf erhebungsmethodische Abweichungen zurückzuführen und aus diesem Grund nur bedingt aussagekräftig. Um sich dem Landes- und Bundesziel bis 2030 anzunähern, sind weiterhin verstärkte Ausbauinitiativen in NRW erforderlich.

  • Methodik und Definition

    Methodik und Definition - EE Anteil

    Der Indikator stellt den Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch sowie am Bruttostromverbrauch in NRW in Prozent dar. Der Primärenergieverbrauch bezeichnet den Energiegehalt aller im Land eingesetzten Energieträger. Er berechnet sich über die Summe der im Inland gewonnenen und gebunkerten Energieträger zuzüglich des Saldos aus Im- und Export von Energieträgern. Der Bruttostromverbrauch setzt sich aus der Nettostromerzeugung, dem Austauschsaldo über die Landesgrenzen, dem Eigenverbrauch der Kraftwerke und den Netzverlusten zusammen. Die jeweiligen Anteile der erneuerbaren Energieträger wird rechnerisch auf Basis der Energiebilanz in NRW vom Landesbetrieb Informatik und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) ermittelt.

  • Datenquellen

    Datenquellen, Berechnung und Einheit - EE Anteil

    • Energiebilanz NRW, IT.NRW
  • Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen

  • Stärken des Indikators

  • Schwächen des Indikators

  • Mögliche Weiterentwicklung

Der Trend über die letzten 10 Jahre für die installierte Leistung von Windenergieanlagen ist steigend.

Der Trend über die letzten 10 Jahre für die installierte Leistung von Photovoltaikanlagen ist steigend.

Unter den Erneuerbaren Energien steuern in Nordrhein-Westfalen neben der Bioenergie vor allem die Windenergie an Land und die Photovoltaik, insbesondere auf Dachflächen, die größten Energiemengen bei. Die installierte Leistung der wachsenden Zahl von Windenergieanlagen ist von 368 Megawatt (MW) im Jahr 1999 kontinuierlich auf einen Wert von 6783 Megawatt im Jahr 2022 gestiegen. Die Photovoltaik ergänzte die Statistik erstmals im Jahr 1999 mit einer installierten Leistung von 13 Megawatt. Im Jahr 2022 übertraf ihre installierte Leistung in Nordrhein-Westfalen mit einem Wert von 7550 Megawatt die der Windenergie.

  • Hintergrund und Bedeutung

    Nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern in ganz Deutschland zählen die Windenergie und die Photovoltaik zu den Hauptträgern für eine Energiebereitstellung aus regenerativen Quellen. Ihr Ausbau wird dabei von landesspezifischen planungs- und genehmigungsrechtlichen Regularien bestimmt. Der Teilindikator spiegelt so in Ergänzung zum Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergie- und Bruttostromverbrauch die Handhabungsmöglichkeiten und regionalen Besonderheiten in Nordrhein-Westfalen wider.

    Hintergrund / Bedeutung - EE Kapazität (Wind/Photo)

    Mit seiner bereits hohen Anzahl an installierten Windenergie- und Photovoltaikanlagen lässt NRW im bundesweiten Vergleich den Großteil der anderen Länder hinter sich (Bundesländerranking Wind: Platz 4, Photovoltaik: Platz 3). Die Technologien sind grundsätzlich einfach zu installieren. Sowohl Windenergieanlagen als auch Photovoltaikanlagen auf Dachflächen zeichnen sich durch einen geringeren Platzbedarf als andere Kraftwerkstypen sowie eine hohe Kompatibilität mit anderen Nutzungsinteressen im urbanen und ruralen Raum aus. Gleichzeitig erschweren die genehmigungsrechtlichen Anforderungen einen schnelleren Ausbau insbesondere der Windenergie. Artenschutzfachliche sowie landschaftsästhetische Belange schränken die Gebietskulisse geeigneter Standorte für Windkrafträder aber auch für Freiflächen-Solarenergie ein. Zur Zielerreichung müssen die Anstrengungen gesteigert und nicht genutzte Potenziale ausgeschöpft werden.

  • Ziele

    Ziele - EE Kapazität (Wind/Photo)

    Landesziele:

    • Nordrhein-Westfalen wird als Energie- und Industrieland einen substanziellen Beitrag zur Erreichung der bundesweiten Ausbauziele leisten, die mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beschlossen wurden.
    • Innerhalb der aktuellen Legislaturperiode 2022-2027 werden daher die Voraussetzungen für einen Bruttozubau von mindestens 1.000 zusätzlichen Windenergieanlagen in Nordrhein-Westfalen geschaffen. Hierzu zählen auch Repowering-Vorhaben.
    • Zudem wird die Stromerzeugung aus Photovoltaik kräftig ausgebaut. Dafür sollen alle geeigneten Dachflächen für die Solarenergie genutzt werden und ab dem Jahr 2023 an schrittweise Solardachpflichten eingeführt. 
    • Die Photovoltaik auf Freiflächen soll ebenfalls einen stärkeren Beitrag liefern, bevorzugt auf vorbelasteten Bereiche wie entlang von Verkehrsinfrastruktur und auf versiegelten Flächen sowie durch Doppel-Nutzungen wie Agri-, Floating- und Parkplatz-PV.

    Bundesziele:

    • Steigerung der installierten Leistung von Windenergieanlagen auf deutschem Festland auf 115 Gigawatt bis 2030 (Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 des Bundes)
    • Steigerung der installierten Leistung von Photovoltaikanlagen in Deutschland auf 225 Gigawatt bis 2030 (Erneuerbare-Energien-Gesetz des Bundes)
  • Entwicklung und Interpretation

    Entwicklung und Interpretation - EE Kapazität (Wind/Photo)

    Im Jahr 2022 verfügte das Bundesland über 3768 Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 6783 Megawatt. Besonders hohe Zubauraten verzeichneten die Jahre ab 2000 in Reaktion auf die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und seine ambitionierten Ausbaupfade und -ziele. Mitte der 2010er-Jahre gelang erneut ein exponentieller Anstieg der installierten Leistung. Nach der EEG-Umstellung auf ein Ausschreibungssystem im Jahr 2017 gingen die Zubauraten bei der Windenergie zurück, danach erfolgte wieder ein Anstieg. Die installierte Leistung der Photovoltaikanlagen stieg 2022 auf 7550 Megawatt . Ihre Leistung hat damit aktuell die Leistung der Windenergieanlagen überholt, da in den letzten Jahren der Zubau von Photovoltaikanlagen rasant zugenommen hat.

  • Methodik und Definition

    Methodik und Definition - EE Kapazität (Wind/Photo)

    Der Indikator stellt die in NRW installierte Leistung von Windenergieanlagen an Land sowie von Photovoltaikanlagen in Megawatt (MW) dar und beruht auf einer umfangreichen Datenbank des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV). Diese wird aus unterschiedlichen Quellen, darunter die Bundesnetzagentur, Übertragungsnetzbetreiber sowie interne Datenquellen, gespeist. Die Daten veröffentlicht das LANUV im Fachinformationssystem Energieatlas NRW.

  • Datenquellen

    Datenquellen, Berechnung und Einheit - EE Kapazität (Wind/Photo)

    • Energieatlas NRW, LANUV
  • Berichtspflichten / Rechtsgrundlagen

  • Stärken des Indikators

  • Schwächen des Indikators

  • Mögliche Weiterentwicklung

Klima, Energie, Effizienz

Datentabelle - EE Anteil

  1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Erneuerbare Energien am Bruttostromverbrauch 0,3 0,4 0,5 0,5 0,5 0,8 0,7 0,8 1,0 1,1 1,1 1,9 3,3 3,6 4,8 5,7 5,8 6,1 4,7 8,0 7,9 8,9 10,8 10,1 10,5 12,6 12,3 13,7 14,2 16,4 18,3
Erneuerbare Energien am Primärenergieverbrauch 0,4 0,4 0,4 0,4 0,5 0,5 0,5 0,6 0,7 0,9 0,9 1,2 1,2 1,1 2,0 2,7 3,4 3,5 3,6 3,7 3,7 3,8 4,3 4,3 4,1 4,5 4,8 5,1 5,4 5,8 6,6

Datentabelle - EE Kapazität (Wind/Photo)

  1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 (vorl.)
Windenergie 33 36 42 54 77 124 175 244 314 392 623 1000 1424 1839 2094 2275 2441 2624 2655 2875 2963 3107 3246 3464 3718 4077 4624 5455 5807 5929 6187 6449 6837
Photovoltaik     1 1 1 2 4 6 9 13 20 35 47 58 125 211 298 422 624 1127 2034 2961 3673 4020 4173 4300 4446 4636 4916 5386 5957 6596 7500