Für Betriebe und Organisationen spielen Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine immer zentralere Rolle. Ressourcen werden knapper, Auflagen strenger und die Kosten für Produktionsmittel steigen. Umweltmanagementsysteme dienen Betrieben als Gerüst für eine angepasste und wirksame Umweltpolitik. Mit ihrer Hilfe lassen sich interne Prozesse optimieren, Chancen und Risiken frühzeitig erkennen und durch umweltverträgliches Handeln nicht nur die rechtlichen Anforderungen, sondern auch die eigenen Ansprüche erfüllen.

Die internationale Norm DIN ISO 14001 sowie das europäische Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung EMAS („Eco-Management and Audit Scheme“) zählen zu den bekanntesten branchenübergreifenden Umweltmanagementsystemen in Deutschland. Da sie deshalb auch in Nordrhein-Westfalen am häufigsten zur Anwendung kommen, fokussiert der Indikator auf die Zahl der Organisationen mit diesen Systemen. DIN ISO 14001 sieht unter anderem die Festlegung von Zielen, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten vor. Auch die kontinuierliche Überwachung, Erfolgskontrolle und Anpassung des Umweltmanagementsystems sind Bestandteil der Norm. EMAS schließt die Anforderungen der Norm DIN ISO 14001 mit ein. Darüber hinaus verlangt das System das Bestehen einer Umweltprüfung und beinhaltet eine Informationspflicht über Arbeitsprozesse, Umweltdaten und den Ressourceneinsatz im Rahmen einer regelmäßigen Umwelterklärung. Der Indikator verdeutlicht so die Sensibilisierung für Umweltthemen in Betrieben.

Landesziel:

• Steigerung der Anzahl registrierter Organisationen mit einem Umweltmanagementsystem gemäß DIN ISO 14001 oder nach EMAS (Nachhaltigkeitsstrategie NRW, 2020)

Von 2017 bis 2018 nahm die Anzahl der in NRW registrierten Organisationen mit einem Umweltmanagement nach DIN ISO 14001 zu. Sie stieg in dieser Zeit von 1.497 auf 1.706. Die Anzahl der Organisationen mit einem Umweltmanagementsystem nach EMAS sinkt dagegen seit 2017 kontinuierlich: Von ursprünglich 115 Organisationen im Jahr 2017 verbleiben im Jahr 2020 noch 100. Eine Ursache für diesen Rückgang könnten die im Vergleich zu DIN ISO 14001 umfangreicheren Anforderungen und Pflichten sein, die eine Validierung nach EMAS für eine Organisation bedeutet. Seit 2018 sinkt auch die Zahl der registrierten Betriebe mit einem Umweltmanagementsystem nach DIN ISO 14001. In dieser Entwicklung spiegelt sich die Abnahme der Wirtschaftsleistung in den Bereichen der Metallverarbeitung und der Elektrotechnik wider. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie trafen diese Branchen zudem besonders hart und strahlten, beispielsweise im Rahmen gestörter Lieferketten in der Automobilindustrie, auf viele Zweige aus.

Als Datengrundlage für den Indikator dienen die Zahlen der in Nordrhein-Westfalen registrierten Organisationen mit einem Umweltmanagementsystem nach der internationalen Norm DIN ISO 14001 oder EMAS, dem europäischen Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung („Eco-Management and Audit Scheme“). Die Daten werden direkt den jeweiligen Datenquellen entnommen bzw. bei den zuständigen Stellen abgefragt und anschließend jährlich aufsummiert.

Während die Meldung von Organisationen bei den Zertifizierungsstellen der Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) kontinuierlich erfolgt,  erfasst die Deutsche Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter mbH (DAU) die angezeigten Zertifizierungen entsprechend des Aufsichtsrhythmus stichtagsgenau für die jeweils zurückliegenden 24 Monate.

• Register der Industrie- und Handelskammern
• Register der Handwerkskammern
• Datenbank der Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS)
• Datenbank der Deutschen Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter mbH (DAU)